Zwei Titel und einen ÖR zum Abschluss

19. April 2015

Wien-Floridsdorf – Am dritten und damit letzten Wettkampftag erschien die Schwimmsektion des Wiener-Sport Clubs in neuer Garnitur. Carmen Halper, ihres Zeichens Rücken-Mastersstaatsmeisterin von 2013; Ulrike Greiner, ebenso Mastersstaatsmeisterin in der 4x50m Mixedstaffel aus 2013; Peter Polak, mehrfacher Mastersstaatsmeister über mehrere Freistilstrecken; Wolfgang Raml, mehrfacher Masters EM- und WM-Teilnehmer, und zu guter Letzt 800m Freistil Masterstaatsmeister 2014, Christian Abila, forderten die Konkurrenz aus Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Kroatien und Italien zum letzten Mal im Zuge der 3rd Int. Vienna Masters Championships heraus.

Um 9 Uhr wurden, wie nach Zeitplan, die Athleten zum ersten Bewerb des Abschlusstages zu den Startsockeln gerufen. Der WSC schickte Carmen Halper, Ulrike Greiner, Christian Abila und Wolfgang Raml in den Kampf um die Podestplätze des 4x50m Lagen Mixed Staffelbewerbes.

4x50m Lagen Mixed

Nach überstandener Knie-OP vor etlichen Wochen, präsentierte sich Carmen Halper mutig und stark. Trotz leichtem Trainingsrückstand brachte sie der Mannschaft eine 42.84s über die erste Teilstrecke in Rückenlage. Die Übergabe zu ihrer besten Freundin, Ulrike „Ulli“ Greiner, verlief sauber. Ulli hatte aufgrund von Schulterproblemen die ganze letzte Saison aussetzen müssen und steigt seit einigen Monaten graduell ins Training ein. Ihre 43.93s über die Brustteilstrecke sind somit hoch anzusehen, da sie nur 0.60s über ihrer persönlichen Bestzeit liegt.

Eine 4x50m Lagen Mixed Staffel wird in der Lagenreihenfolge Rücken, Brust, Schmetterling und Freistil geschwommen. Welches Geschlecht welche Lagen schwimmt, wird dem Team überlassen.

Auf der Schmetterlingteilstrecke gab es für Christian Abila viel wiedergutzumachen. Bis auf die 50m Rücken aus dem Vortag, konnte er seine Leistung bei diesen Meisterschaften nicht hervorrufen. Davon angetrieben, kämpfte er sich auf die 50m in 30.57s durch und blieb nur 7 Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit.

Die Übergaben bei Staffelbewerben sind kritische Momente. Als bestes Beispiel hierfür bietet sich die US-Schwimmmannschaft an, die bei der Kurzbahn-WM 2014 in Doha als erste Mannschaft am Ziel anschlugen, aber die Toleranzzeit von -0.03s von einem Schwimmer überschritten wurde. Eine „USA-Erfahrung“ erlebte heute die WSC-Staffel. Ohne Risiko einzugehen, ist es bei einer dichten Konkurrenz schwer, Medaillen zu holen. Trotz einer starken Zeit von 28.40s Wolfgang Ramls, war die Übergabe nicht in der tolerierten Reaktionszeit erfolgt. Fehler passieren, und es gilt aus ihnen zu lernen. Somit bleibt die Staffelleistung von 2:25.74 min ungültig.

50m Freistil Damen

Ulrike Greiner war die erste, die nach dem Staffelbewerb wieder an den Start ging. Mit neuem Rennanzug beeilte sie sich über 50m Freistil und wurde mit 32.12s Vierte in Wien.

200m Schmetterling Herren

Neben den 400m Lagen gelten auch die 200m Schmetterling für manche Schwimmer als unschwimmbar. Als vereinsinterner Wegbereiter für diese Horrorstrecke galt für Christian Abila schon immer Sektionschef Wolfgang Raml. Also war es ein großes Schauspiel, beide Schwimmer im selben Lauf antreten zu sehen. Das eigentlich schon traditionell überschaubare Teilnehmerfeld in diesem Bewerb nutzte dem WSC und man gewann mit Christian Abila, trotz für ihn bescheidenen 3:02.33 min, die Bronzemedaille.

3.Platz auf 200m Schmetterling

3.Platz auf 200m Schmetterling

Wolfgang Ramls Zeit von 3:16.31 min war für ihn ebenso enttäuschend. In seiner Rennanalyse bemerkte er ein Leistungsabfall nach 75 Metern, und er fing sich aber noch auf um das Rennen regulär zu beenden. Er erreichte den 4. Platz.

50m Brust Damen

Auf den 50m Brust der Damen gab es eine überraschende Siegerin. Obwohl sie noch im Trainingswiedereinstieg ist, ließ sich Ulli nicht davon abhalten, als beste Wienerin im Klassement zu erscheinen. Sie holte mit 43.67s/486 Punkte Gold und ist Wiener Meisterin.

Ulli trotzt Trainingsrückstand

Ulli trotzt Trainingsrückstand

100m Rücken Damen

Auch die erst vor kurzem wieder schwimmende Carmen Halper sorgt für eine große Überraschung. Mit repariertem Knie drückte sie ihre persönliche Bestzeit über die 100m Rücken auf 1:34.69 min hinunter. Sie verbesserte sich um 2.97s im Vergleich zum 14.02.2015 und wurde Vierte in Wien.

100m Lagen Herren

Die 100m Lagen der Herren lief für Christian Abila interessant ab. Mit einer Trainingsumstellung, die mehr Technikübungen bedeutete, schwamm er, in Angesicht seiner bereits stehenden PB von 1:12.49 min, zwar eine langsame Zeit von 1:17.75 min, konnte aber für sein Vorhaben, schmerzfreier zu schwimmen, neue Erkenntnisse mitnehmen.

400m Freistil Herren

Der finale Höhepunkt wurde uns über die 400m Freistil wahrlich geschenkt. Mit bereits zwei Wiener Titeln und drei österreichischen Rekorden, verwöhnte Peter Polak den WSC und sich selbst mit einem dritten Titel und einer Verbesserung seines österreichischen Rekords über 400m Freistil. Mit 5:09.42 min war er 4.99s schneller als noch am Freitag und schaffte den langersehnten Vorstoß unter die 5:10min-Grenze.

Peter und Gold, ein gewohnter Anblick

Peter und Gold, ein gewohnter Anblick

Neben Peter schwamm auch Sektionschef Wolfgang Raml gegen die Konkurrenz über 400m Freistil. Er wurde Wiener-9. mit einer Zeit von 5:25.86 min.

400m Freistil Damen

Als Achterbahnfahrt stellte sich der letzte Bewerb mit WSC-Beteiligung heraus. Ulli Greiner kam über die 400m Freistil nicht an ihre Bestzeit heran und beendete das Rennen mit einer Zeit von 6:26.07 min. Sie war zuletzt am 14.04.2013 schneller als sich selbst, als sie am selben Ort 5:48.16 min schaffte.

Auf der anderen Seite sorgte Carmen Halper für einen erfreulichen Abschluss der 3rd Int. Vienna Masters Championships. Sie überwand die 400m Freistil in 6:38.25 min und war so schnell wie noch nie auf dieser Strecke. Ulli und Carmen werden jeweils 5. und 6. in Wien.

Fazit

Waren es letztes Jahr die Damen, die den Verein auf den 8.Platz in der Medaillenwertung hievten, so waren es heuer die Herren, allen voran Peter Polak, die den WSC auf Platz 5 brachten. Dies ist die beste erreichte Platzierung bei diesen seit 2013 ausgetragenen Meisterschaften.

Herzliche Gratulation für die Bestleistungen und Medaillen!

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